from BAUER Aktiengesellschaft (isin : DE0005168108)
Original-Research: BAUER AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: BAUER AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu BAUER AG
Unternehmen: BAUER AG
ISIN: DE0005168108
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 06.04.2023
Kursziel: 10,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck (CESGA)
Ausblick für 2023 fällt trotz erwartetem Turnaround vorsichtig aus
BAUER hat gestern den Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht, nachdem Anfang März bereits vorläufige Kennzahlen vorgelegt worden waren. Der Ausblick für 2023 fällt u.E. defensiv aus.
Alle Segmente legten prozentual zweistellig zu: Der Konzernumsatz stieg in 2022 um 13,8% yoy auf 1.630,1 Mio. Euro und erhöhte sich damit annähernd deckungsgleich mit der vorab berichteten Gesamtleistung des Konzerns (+13,7% yoy auf 1.748,1 Mio. Euro). Alle Segmente trugen mit zweistelligen Wachstumsraten zur Entwicklung bei (Bau: +14,2% yoy; Maschinen: +13,4% yoy; Resources: +12,7% yoy). Das Segment Bau verzeichnete dabei in Q4 eine starke Erholung (+30,8% yoy), erfüllte jedoch mit einem Jahresumsatz i.H.v. 731,3 Mio. Euro unsere Prognose (759,0 Mio. Euro) nicht ganz. Im Segment Maschinen dagegen fiel der Umsatz mit 625,9 Mio. Euro etwas höher aus als antizipiert (610,5 Mio. Euro). Der Auftragseingang des Konzerns markierte mit 1.828,6 Mio. Euro (+5,1% yoy) einen Höchstwert, wenngleich Q4 nach starker Vorjahresbasis mit -24,5% yoy rückläufig war.
Adjustiertes Ergebnis entspricht den Erwartungen, EAT enttäuscht: Ergebnisseitig zeigten sich alle Segmente durch negative Sondereffekte aus Impairments sowie der laufenden Restrukturierung (in Summe 103,2 Mio. Euro) belastet. Adjustiert lag das Konzern-EBIT mit 35,2 Mio. Euro annähernd auf Vorjahresniveau (36,0 Mio. Euro) und leicht über unserer Prognose (33,0 Mio. Euro). Das Maschinensegment erzielte trotz der darunter teilweise subsumierten Abschreibungen auf die Russland-Aktivitäten auch unbereinigt ein positives operatives Ergebnis (39,9 Mio. Euro; Marge: 6,4%), während Resources (-37,3 Mio. Euro) und der Bau (-65,5 Mio. Euro) erhebliche Verluste einfuhren. Letzteres dürfte angesichts der negativen Ergebnisse einzelner Töchter auch operativ den Break-Even unterschritten haben. Das EAT verfehlte u.a. infolge hoher latenter Steuern mit -95,5 Mio. Euro den Konsens (-55,9 Mio. Euro), sodass die EK-Quote per 31.12. auf 24,8% sank (nach KE aus 03/23 ca. 30%).
Vorsichtiger Ausblick: In 2023 erwartet BAUER einen leichten Rückgang der Gesamtleistung sowie ein EBIT zwischen 35-60 Mio. Euro. Bezüglich der Top Line deckt sich dies weitgehend mit unserer Prognose. Ertragsseitig (Konsens: 63,8 Mio. Euro) ist der Ausblick u.E. dagegen vor allem am unteren Ende sehr vorsichtig gewählt und dürfte Risikopuffer aufgrund der noch laufenden Restrukturierung sowie der fragilen Baukonjunktur beinhalten. Wir gehen in allen Bereichen von einer leichten Steigerung der operativen Profitabilität aus und passen unsere EBIT-Prognose daher nur moderat nach unten an.
Pflichtangebot und Delisting-Vorhaben: Nach der jüngsten KE hält die SD Thesaurus GmbH einen Stimmrechtsanteil von insg. 52,8%, da sie zusammen mit der Doblinger Beteiligung GmbH agiert. Beide Firmen sind Alfons Doblinger zuzurechnen. Aufgrund dessen kündigte die SD Thesaurus GmbH am 31.03. ein Pflichtangebot an, das innerhalb von 4 Wochen folgen und mindestens dem Durchschnittskurs der letzten 6 Monate entsprechen dürfte. Zugleich soll das Pflichtangebot als Delisting vom regulierten Markt ausgestaltet werden. Eine Positionierung des Vorstands zum Pflicht- und Delisting-Angebot steht noch aus.
Fazit: Nach einem schwierigen GJ halten wir BAUER angesichts des visiblen Turnarounds für attraktiv bewertet (KBV 2023e: 0,6x). Wir bestätigen daher das Rating „Kaufen“ mit einem Kursziel von 10,00 Euro, das drohende Delisting gefährdet aber die Liquidität der Aktie.
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