from Berentzen-Gruppe AG (isin : DE0005201636)
Original-Research: Berentzen-Gruppe AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Berentzen-Gruppe AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Berentzen-Gruppe AG
Unternehmen: Berentzen-Gruppe AG
ISIN: DE0005201602
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 01.08.2023
Kursziel: 12,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Nils Scharwächter, Tim Kruse (CFA)
Global Player wie Coca-Cola und PepsiCo. berichten über starke Entwicklung in Q2 – Verhandlungsmacht ggü. LEH u.E. entscheidend
Am 10. August wird die Berentzen-Gruppe AG Zahlen für das zweiteQuartal veröffentlichen, die u.E. ein ähnliches Bild wie in den ersten drei Monaten zeichnen werden. So erwarten wir eine erneut deutliche Zunahme der Top Line und ein Ergebnis unter Q2/22. Bereits in 2023 durchgesetzte Preisanhebungen sollten jedoch erste Verbesserungen zur Folge haben.
Top Line profitiert insbesondere von Preiseffekten: Nachdem die Berentzen-Gruppe erlösseitig auf einen erfolgreichen Jahresauftakt blicken konnte (Umsatz Q1/23: 41,8 Mio. Euro; +15,9% yoy), dürfte sich der Wachstumskurs u.E. auch im zweiten Quartal fortgesetzt haben. Konkret gehen wir trotz der deutlich höheren Ausgangsbasis im Vorjahr von einer weiteren Steigerung auf 46,2 Mio. Euro aus, was einer Zunahme von 7,6% entspricht.
Ergebnisniveau hellt sich in Q2 auf – bleibt jedoch unter Vorjahr: Die Kostensteigerungen, die in 2022 durch überwiegend preislich fixierte Lieferverträge erst in Q4 zum Tragen kamen, weisen im lfd. GJ einen Ganzjahreseffekt auf. Bei den LEH-Partnern nur schrittweise realisierbare Preisweitergaben führten in Q1 zu einem deutlichen EBITDA-Margenrückgang (Q1/23: 7,0%; -2PP yoy). Aus den in Q2 durchgesetzten Preiserhöhungen erwarten wir einen Anstieg um 2,1PP qoq auf 9,1%, was zwar noch signifikant unter dem Vorjahresquartal liegt (10,8%), u.E. jedoch als erster Schritt einer anhaltenden Erholung angesehen werden sollte.
Finanzberichte von Wettbewerbern unterstreichen Einfluss der Verhandlungsmacht: Während globale Getränkekonzerne wie Coca-Cola sowie PepsiCo. jüngst sowohl im Umsatz als auch Ergebnis starke Q2-Zahlen berichteten und in Folge dessen ihren Jahresausblick anhoben, belastet bei kleineren Anbietern wie der Berentzen-Gruppe AG oder dem u.E. vergleichbarstem Peer – der Schloss Wachenheim AG – die vergleichsweise limitierte Verhandlungsmacht das Profitabilitätsniveau. So berichtete Schloss Wachenheim zwar aufgrund von Preiseffekten eine spürbare Zunahme der Nettoumsatzerlöse (9M-2022/23: 322,5 Mio. Euro; +11,1% yoy), musste jedoch im EBIT deutliche Rückschläge hinnehmen (21,7 Mio. Euro; EBIT-Marge: 6,7%; -1,7 PP yoy). Bei Berentzen sehen wir zwar ähnliche Herausforderungen, wobei sich durch die aus Sicht der LEH-Partner hohe Attraktivität der Fokusprodukte wie den Private Label-Spirituosen (Differenzierungsmöglichkeit), den hochwertigen Frischsaftsystemen von Citrocasa (Aufwertungsmöglichkeit im Store) sowie der stark wachsenden Limonadenmarke Mio Mio (besonders hohe Regalrotation) die erhöhten Bezugskosten zumindest schrittweise weitergeben lassen dürften. Jüngste Erfolge hierzu verzeichnete das Unternehmen u.a. durch den Launch einer neuen Geschmacksrichtung bei Mio Mio (Spezi), die zu dem erneut zweistelligen Wachstum beitragen sollte (MONe: 26% yoy). Zudem sollten Fortschritte bei Granatapfelpressen in hohen einstelligen Wachstumsraten im Citrocasa-Segment resultieren (MONe: 8% yoy).
Fazit: Wenngleich der Kostendruck auch im Q2 noch deutlich sichtbar sein dürfte, erwarten wir im Ergebnis eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Q1. Im Jahresverlauf dürfte es u.E. gelingen, die Profitabilität durch weitere Preiserhöhungen sukzessive zu steigern. Daher bekräftigen wir unsere Kaufempfehlung mit einem unveränderten Kursziel von 12,00 Euro.
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